30.11.2013 Quelle RP: Porträt: Markus Feck, neuer Vorsitzender des SC 09 Erkelenz
Der Krimi des von ihm sehr geschätzten dänischen Autors Jussi Adler-Olsen liegt schon lange ungelesen auf seinem Nachttisch. Wahrscheinlich ist, dass sich bei Markus Feck bis zum nächsten Sommerurlaub daran auch nichts ändern wird. Denn künftig dürfte der 41-jährige Krimi-Fan noch weniger Zeit fürs private Lesen haben: Seit Freitag vor einer Woche ist er Vorsitzender seines Heimatvereins SC 09 Erkelenz.
Geboren ist er zwar in Würselen, "doch kurz nach meiner Geburt haben meine Eltern nach Erkelenz rübergemacht", erzählt er mit dem für ihn typischen Humor. Ohnehin lacht Feck gerne. "Ich bin Rheinländer aus Überzeugung, kann auch sehr gut mal Fünfe gerade sein lassen", sagt er. Und ein braver Ehemann ist er auch: "Bevor ich als Vorsitzender zugesagt habe, habe ich mir dafür erst mal das Okay der Generalität abgeholt", sagt er grinsend.
Die Generalität, das ist seine spanische Frau Mari, mit der er bereits seit 23 Jahren zusammen ist. Töchterchen Laura (8) konnte Feck – ein wenig zu seinem Bedauern – bislang noch nicht so recht für Fußball begeistern. "Die betreibt dafür Leichtathletik beim TV 1860 Erkelenz und turnt beim TV Schwanenberg. Dort ist sie sogar Vereinsmeisterin."
Dass er bei seinem Heimatverein nun den Vorsitz übernommen hat, hat eine längere Vorgeschichte. Im Sommer 2011 trafen sich im Tenholter "Kuhstall" die Mitglieder der legendären Schulmannschaft des Cusanus-Gymnasiums, die 1991 die Landesmeisterschaft NRW im Fußball gewonnen hatte – darunter Guido Dürbaum und Rodolfo Mohren, beide nun ebenfalls in leitender Funktion beim SC 09. Feck: "Da wurde auch lose darüber gesprochen, ob man nicht zusammen was beim SC 09 Erkelenz auf die Beine stellen könnte. Das war allerdings da nur so eine Idee, danach habe ich sie auch wieder vergessen."
Nicht so Guido Dürbaum. "Anfang dieses Jahres kam der auf mich zu und fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, Vorsitzender beim SC 09 zu werden. Er präsentierte mir sein Konzept, und das fand ich richtig gut." Ende August, nach einiger Bedenkzeit, sagte Feck dann definitiv zu. "Das habe ich aber nur gemacht, weil beim Sportclub nun viele mitmachen und es eine gute Mischung aus bewährten und neuen Kräften im Vorstand gibt."
Genau das war während seiner zweijährigen Amtszeit als Vorsitzender des SV Baal anders – da war Feck fast ein Einzelkämpfer. "Beim SC 09 hat nun jeder im Vorstand seinen klaren Zuständigkeitsbereich, und da werde ich ihm auch nicht reinreden", betont Feck, der sich folgende Dinge in den persönlichen Aufgabenkatalog schreibt: Moderator innerhalb des Vereins, Vertretung des Clubs nach außen, Gewinnung neuer Sponsoren und Rückgewinnung von Trainern und Betreuern, die schon mal für den SC 09 tätig waren. Dazu möchte er vor jedem Heimspiel eine kleine Vorstandssitzung abhalten, und die Jahresversammlung soll auch beim SC 09 künftig ihrem Namen gerecht werden – also nicht mehr nur alle drei Jahre stattfinden, sondern jährlich.
Und während er bei Vereinsstrukturen und -finanzen naturgemäß das letzte Wort für sich reklamiert, will er sich aus sportlichen Dingen weitgehend heraushalten: "Da vertraue ich ganz Guido und Rodolfo." Generell gelte es aber, eine Nische hinter dem übermächtigen FC Wegberg-Beeck zu finden – gerade im Jugendbereich. "Und bei den Senioren sollte das längerfristige Ziel schon die Bezirksliga sein."
Dass Feck in der Sache hart sein kann, beweist er in seinem Job in der Verbraucherzentrale, bei der er auch für überregionale Medien ein häufiger und geschätzter Ansprechpartner ist. "Ich bin da nämlich derjenige, der die Banken abmahnt und verklagt", merkt er schmunzelnd an. Dass er sich aber genauso auf die kernige Fußballersprache versteht, davon lieferte er auch schon einige deftige Kostproben in der Jahresversammlung ab . . .